Der Lindlow-Mann, Menschenopfer, Opferbereitschaft

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    Re: Der Lindlow-Mann, Menschenopfer, Opferbereitschaft

    wurmelinchen - 20.06.2004, 17:29

    Der Lindlow-Mann, Menschenopfer, Opferbereitschaft
    hallo, ihr lieben,

    hier ein wenig zur geschichte, aber auch zur diskussion:

    in der nähe von manchester wurde 1984 beim torfstechen der sogenannte lindlow-mann gefunden.

    da der gute durch das moor gut erhalten war, liess er sich sehr gut wissenschaftlich untersuchen.

    man stellte fest, dass er sowohl erschlagen, erdrosselt und ihm die kehle durchgeschnitten wurde; also die klassische art des ritualfreitodesauf auf drei arten, in anspielung auf die den kelten damals viel eher bekannten trinität gottes.

    in seinem magen fanden sich reste einer ritualmahlzeit.

    kelten, druiden, menschenopfer - graumsames volk?

    immer wieder hört man davon, doch darf man nicht davon ausgehen, das dieser freitod auf brutalste weise durchgeführt wurde, sondern in tiefster hochachtung vor dem opfer und seines schweren weges, den er bewusst freiwillig zum wohle seines landes einschlug, zelebriert wurde.

    sehen wir, oder wollen wir, wenn wir menschenopfer verurteilen, den freitod christi nicht?

    auch das ist ein menschenopfer, auf dem eine weltreligion aufbaut, die das ganze abendland geprägt hat.

    sind diese menschenopfer nicht vielmehr zeichen einer aufopferung, eines tiefen glaubens, ein vertrauen in die höchste führung unseres lebens?

    ist es denn dann wirklich so ein grosses opfer, wenn ich weiss, ich tue das richtige, freiwillig, und weiss ganz sicher, dass ich wiederkommen werde?

    worauf ich hinauswill: ich verlange nicht, dass wir hier jetzt kollektiven suizid begehen *lach*, aber wäre ein wenig aufopferung für unseren weg, für unsere mitmenschen, ungeachtet der konsequenzen für uns, nicht besser, um das verwirklichen zu können, was wir verwirklichen möchten?

    damit mich niemand mißversteht: das soll auch keine anschuldigung sein, daß ihr nicht zu eurem weg steht.

    was ich meine, ist, ist es nicht manchmal besser, nein zu sagen? nein zu waffen, nein zu gewalt? sich einfach die hände reichen, und damit vielleicht auch ein "opfer" zu bringen?
    zum beispiel der verzicht auf karriere, weil man sich an etwas nicht mitschuldig machen möchte, was seinen prinzipien widerstrebt?

    ich denke, der mensch kann auch heute noch opfer bringen, wenn er denn möchte und bereit dazu ist; vielleicht ist es das, was dieser welt fehlt, ich weiss es nicht.

    hoffe mal, dass viele antworten kommen, würde das gerne mal durchdiskutieren.

    alles liebe euch, sandra



    Re: Der Lindlow-Mann, Menschenopfer, Opferbereitschaft

    wurmelinchen - 20.06.2004, 17:30


    ... oh oh, Opferbereitschaft, gibts die heute überhaupt noch? im Kleinen vielleicht, aber sobald es ans Eingemachte geht, klappt der Deckel runter, ich nehm mich da nicht aus, bin ein Kind meiner Zeit und meiner Gesellschaft (Klasse Ausrede, oder?)
    dabei ist es aber bestimmt was tolles, schönes und erfüllendes, wenn mans aus freien Stücken und mit der richtigen Einstellung macht... doch wie soll man/sollen wir wieder zu dieser Einstellung kommen?
    ich denke es geht auch ein Stück weit um Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit, wenn man wo dazu gehört, kann man da auch gern mal ein Opfer bringen, denn es ist dort - wenn es intakt ist - ja alles im Fluss und kommt irgendwann zurück... aber ich denke, dass es immer weniger intakte Gemeinschaften gibt, fängt doch schon bei den Familien an...

    also ich bin ziemlich desillusioniert...
    wollte mich vor 4 Jahren auch einbringen und hab mich zum Personalrat wählen lassen, mit dem Ergebnis, dass ich ziemlich oft gegen eine Wand gelaufen bin und dass man mich einfach ignoriert hat bzw. vertröstet... irgendwann mag man da dann einfach nimmer...

    hrabnarwen grüßt



    Re: Der Lindlow-Mann, Menschenopfer, Opferbereitschaft

    wurmelinchen - 20.06.2004, 17:30


    ach ja... grübel...

    personalrat.. jaja.. hrabnarwen.. ich hab drei jahre im betriebsrat an meiner alten stelle gesessen... naja.. die mitarbeiter fandens gut... aber der BR nicht... ich habs aufgegeben.. aber nur dort..

    woanders sind opfer vielleicht willkommener.. mal sehn... optimismus jedenfalls ist da.

    alles liebe

    hoiko



    Re: Der Lindlow-Mann, Menschenopfer, Opferbereitschaft

    wurmelinchen - 20.06.2004, 17:31


    ... mir tuts gut, wenn ich bei dir immer les, dass du noch optimistisch bist...

    ... und eigentlich denk ich ja auch immer, dass alles für irgendwas gut ist, auch das was grad blöd läuft kann sich später als gut oder nützlich rausstellen...

    und du hast wohl Recht, es gibt schon noch Bereiche, wo sich persönliche Opfer bzw. Engagement lohnen... nur so wie früher ists halt nimmer... aber das hat die Zeit wohl so an sich, dass sie alles verändert...

    hrabnarwen grüßt



    Re: Der Lindlow-Mann, Menschenopfer, Opferbereitschaft

    wurmelinchen - 20.06.2004, 17:31


    oh ja hrabnarwen,

    die zeiten ändern sich gerade... im moment... und es kann sich alles wieder lohnen... wenn nicht zuviele aufgeben...

    wird schon werden... und du hast recht.. etwas, das im moment schlecht erscheint, kann einen ganz anderen sinn in sich tragen...

    ging mir schon oft so... deshalb warte ich auch jetzt erstmal ab, bevor ich mich aufrege.. lach

    alles liebe

    hoiko



    Re: Der Lindlow-Mann, Menschenopfer, Opferbereitschaft

    wurmelinchen - 20.06.2004, 17:31


    ... naja ganz so weit bin ich noch nicht, ich reg mich immer erst auf und dann wart ich trotzdem noch ab... *g

    winke
    hrabnarwen



    Re: Der Lindlow-Mann, Menschenopfer, Opferbereitschaft

    wurmelinchen - 20.06.2004, 17:32


    naja.. so ab und an aufregen reinigt die sinne und die stimmbänder werden geölt.. lach

    alles liebe

    hoiko



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