Die 12 Eigenschaften guter selbständiger Trader




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Die 12 Eigenschaften guter selbständiger Trader

Beitragvon Roberto » 21.08.2007, 21:37

Immer wieder tauchen im Forum die Fragen nach dem Leben eines DayTraders auf.

In diesen 12 Regeln ist das recht anschaulich zusammengefaßt worden.


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Die 12 Eigenschaften guter selbständiger Trader

Selbstständiger Trader zu sein bietet viele
Vorteile. Man kann sich die Zeit so
einteilen wie man will. Wenn man eher
abends arbeiten will, konzentriert man
sich auf die USA. Wer die normalen Arbeitszeiten
einhalten will handelt am
europäischen Markt. Man kann selbst
einem normalen Job nachgehen und
sich nachmittags nur auf die USA konzentrieren.
Als selbstständiger Trader kann man
ortsunabhängig arbeiten. Und man
wird stets leistungsgerecht bezahlt. Es
gibt keine internen Machtkämpfe und
keine Bürokratie. Eine ganz schöne Arbeitsumgebung.
Doch die leistgerechte Bezahlung ist
Vor- und Nachteil zugleich. Ohne Anstellung
gibt es keinen monatlichen
Gehaltsscheck, dafür aber monatliche
Fixkosten. Drawdownphasen treten
trotzdem auf - also kann es auch Monate
geben in denen man Geld verliert.
Diese Monate tun einem privaten Trader,
der nur von Börsengewinnen lebt,
besonders weh. Ein selbstständiger
Trader muss nicht nur erfolgreicher
Börsianer, sondern auch strategischer
und operativer Manager seines 1-Mann
Unternehmens sein. Um diese Aufgabe
erfolgreich zu meistern sind ein dutzend
verschiedene Charakterzüge wichtig
(inspiriert aus dem Management).


Hier zu den 12 Punkten:

1. Flexibilität
Die Märkte ändern sich konstant. Man
muss seine Strategien aktiv handeln
und stets anpassen. Doch der Grat
zwischen Flexibilität und Disziplin ist
sehr schmal. Wann ist es nur eine Drawdownphase
die man durchstehen muss,
und wann ist der Punkt gekommen an
dem man sein System verwerfen muss?
Erfahrung ist für zielgerechte Flexibilität
unumgänglich. Erfahrung ist die
Summe aller Fehler die bisher gemacht
wurden. Fehler führen dank Lerneffekt
zu langfristig guter Flexibilität.
Doch auch die Technologie und die Analysemethoden
entwickeln sich ständig
weiter. Neue Technologien und Entwicklungen
in der Branche müssen verfolgt
werden, um stets an der Frontier zu arbeiten
und nicht von anderen Marktteilnehmern
übervorteilt zu werden.



2. Optimismus


Erfolgreiche Börsianer sind
nicht erfolgreicher weil sie
intelligenter sind oder keine
Fehler machen. Jeder Trader macht
Fehler und hat zeitweise mit Rückschlägen
oder sogar Tiefphasen zu kämpfen.
Doch er steckt Rückschläge weg und
versucht aus Fehlern zu lernen. Er ist optimistisch
weil er eine gewinnbringende
mentale Verfassung hat. Er weiß, dass er
für Gewinne und Verluste selbst verantwortlich
ist. Er gibt für Verlusttrades niemanden
die Schuld: nicht dem Broker,
nicht den Analysten und nicht dem irrationalen
Markt. Vielmehr verstehen Gewinner,
dass Verlusttrades ein wichtiger
Teil des gewinnbringenden Spiels sind.
Man muss die Verluste begrenzen, um
die Gewinne laufen lassen zu können.



3. Kreativität

Man ist immer auf der Suche nach
Strategien. Wer viel mit Charts spielt
bekommt ein Gespür für den Markt.
Mit der Zeit springen gewisse Muster
aus dem Chart dem Analysten ins Auge.
Strategien werden anschließend falsifi -
ziert und schaff en vielleicht den Qualitätstest
zur real implementierten Strategie.
Doch der kreative Prozess erfolgt
ständig beim Börsenhandel. Sowohl bei
der Strategiefi ndung als auch bei der
mentalen Entwicklung wird ständig
geschraubt und gearbeitet.



4. Selbstbewusstsein


Hat man erst einmal eine
Strategie gefunden, so
muss diese implementiert werden.
Keine Strategie wird eine Treff erquote
von 100% haben. Es wird also immer
zu Verlusttrades kommen. Jetzt gilt es
mit Selbstbewusstsein diszipliniert zu
handeln. Egal was passiert und was in
den Zeitungen steht. Man hat die Strategie
falsifi ziert und jetzt gilt sie auch
im Markt umzusetzen. Man bracht das
Selbstbewusstsein aber auch um Verlustphasen
durchzustehen und nicht
das ganze Unterfangen “Trading” zu
hinterfragen, wenn es mal 6 Wochen
nicht so gut läuft.



5. Ein eigenes Profil


Sie müssen sich selbst kennen und die
Strategie muss zur Persönlichkeit passen.
Extrovertierte, schnell-denkende
Menschen fühlen sich wahrscheinlich
im kurzfristigen Tradingbereich besser
aufgehoben. Introvertierte Menschen,
die auch bei Entscheidungen gerne
Vor- und Nachteile abwägen sollten
sich eher auf mittelfristige Strategien
konzentrieren. Wenn Sie gerne mit
Zahlen spielen sollten sie quantitative
Analysemethoden verwenden. Wenn
Sie eher mit der linken Gehirnhälfte
denken fühlen Sie sich wahrscheinlich
bei der Chartanalyse gut aufgehoben.
Oder vielleicht interessiert Sie auch die
Fundamental - Analyse am meisten…


6. Mut zur Spezialisierung

Es gibt unendliche viele Analysetechniken
und Möglichkeiten. Man kann nicht
alle und immer verfolgen. Und wenn
man das täte bekäme man sowieso nur
widersprüchliche Signale und man wäre
im Endeff ekt total verwirrt. Candlesticks,
Trendlinien, Kopf-Schulter-Formationen,
Indikatoren, Handelssysteme, genetische
Algorithmen, Futures, Optionen,
CFDs, Forex, Zertifi kate, Bilanzanalysen,
ad-hoc Analysen — es gibt unendlich
viele Variablen. Man muss sich eine Nische
suchen und sich auf diese spezialisieren.
Und die Basis für alles ist Money
und Risikomanagement sowie die gewinnbringende
Psychologie.



7. Workaholism

Es gibt Gewinnphasen. Da darf man
sich nicht auf die faule Haut legen. Nur
weil sich Erfolg einstellt darf man das
Trading nicht vernachlässigen - sonst
gehen die Euros genauso schnell wie
sie gekommen sind. Teilweise arbeitet
man bis spät in die Nacht, um sich für
einen Handelstagen mit vielen Signalen
vorzubereiten. Und um sein Trading-
Journal diszipliniert jeden Tag zu führen
bedarf es auch einer gewissen Überwindung
des inneren Schweinehundes.



8. Niederlagenresistenz

Obwohl manch urbane Legende es
behauptet, dass manche Trader immer
gewinnen, so habe ich das noch nie
auf einem Kontoauszug
gesehen. Es gibt Trockenphasen
in denen
man kein Geld verdient
bzw. auch einiges verliert.
Das sind meist die
Phasen in denen sich
die Marktbedingungen ändern. Wenn
es von einem trendigen Marktumfeld
in ein Marktumfeld mit volatilen Seitwärtsphasen
umschwappt, muss man
erst neue Strategien implementieren
bis man wieder einen positiven Erwartungswert
hat. Man denkt in gewisser
Weise voraus um den Markt zu prognostizieren,
aber passt sich gleichzeitig
auch der Vergangenheit ein. Und ab
und an gibt es bei diesem Prozess eben
Phasen in denen man nicht gewinnt.
Das ist ganz natürlich.



9. Kundenorientierung

Kundenorientierung triff t nur indirekt
auf Trader zu. Denn im Endeff ekt sind
sie sowohl Gewerbetreibender als auch
Kunde. Sie erstellen ihr eigenes Trading-
Journal, archivieren ihre eigenen Trades,
dokumentieren ihre Stärken und
Schwächen. Und diese Arbeitsmappe
erstellen Sie für Sie selbst. Um sich
selbst zu verbessern und weiterzuentwickeln.
Und hier zählt auch Usabillity.
Wie gut dokumentieren sie alles? Sind
die Informationen leicht verständlich
aufbereitet? Ist es graphisch anspruchsvoll
und übersichtlich?



10. Internetaufgeschlossenheit

Erst das Internet hat es uns ermöglich
selbstständige Trader zu werden.
Vor 10 Jahren konnte man das noch
nicht. Da konnte man sich keine Analysesoftware
am Heim-PC ausführen,
die sich mit den Bankprodukten messen
kann. Nachrichten waren immer
zuerst in der Branche bevor sie veröffentlicht
wurden. Doch der heutige
Forexmarkt zeigt: das Internet hat die
Börse demokratisiert. Am Forex-Markt
hat niemand die Nachrichten vor einem
anderen. Egal, ob in Hong Kong
oder in Hintertupfi ng vorm Heim-PC.
Und die Technologie entwickelt sich
ständig weiter. Es gibt ständig neue
Informations- und Ideenquellen. Und
kleine Software-Helferlein die ihre Arbeit
erleichtern.



11. Kontaktstärke

Ab und an verrent man sich in seinen
eigenen Gedanken und Analysen. Man
zwing dem Markt seine eigene Meinung
auf. Es ist wichtig sich andere Perspektiven
anzuhören und sich nicht nur auf
Nachrichten zu konzentrieren, die die
eigene Meinung unterstützen. Es gilt
sich auch mit anderen Börsianern auszutauschen.
Man kann Erfahrungen und
Wissen teilen und es wird sich trotzdem
vermehren. Networking auf Messen und
Veranstaltungen, Foren und Boards, etc
sind gute Anfangsplätze. If you’re not
networking you’re notworking.



12. Ausdauer

Obwohl sich manche den Reichtum
über Nacht wünschen - das spielt es
dann doch nicht. Man braucht eine Zeit
um zu lernen, Fehler zu machen und
Erfahrungen zu sammeln. Und man darf
das Ziel nicht aus den Augen verlieren
- auch wenn es manchmal in ganz weite
Ferne zu rücken scheint…

von Pierre M. Daeubner
www.daytrading.de


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von Anzeige » 21.08.2007, 21:37

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Beitragvon stony » 22.08.2007, 09:09

Hi Roberto,

alles schön und gut, aber warum "falsifiziert" er seine Strategien? Das hieße doch, zu belegen, dass die Strategie falsch ist. Ich meine, es müsste "verifizieren" heißen.

Gruß, Stony
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Beitragvon Roberto » 22.08.2007, 11:48

"Man ist immer auf der Suche nach
Strategien. Wer viel mit Charts spielt
bekommt ein Gespür für den Markt.
Mit der Zeit springen gewisse Muster
aus dem Chart dem Analysten ins Auge.
Strategien werden anschließend
falsifiziert und schaffen vielleicht den Qualitätstest
zur real implementierten Strategie.
"


Falsifizierung, auch Falsifikation (von lateinisch falisificare „als falsch erkennen“), deutsch Widerlegung ist der Nachweis der Ungültigkeit einer Aussage, Methode, These, Hypothese oder Theorie.

In diesem Zusammenhang würde ich es auch als "Aussortieren" begreifen und so auch verstehen.... Obwohl der Begriff an dieser Stelle unglücklich gewählt wurde. So ist das eben mit Fremdwörtern...


Da es nicht aus meiner Feder stammt, hab ich es auch nicht zu korrigieren...

Der Artikel selbst ist, für den interessierten Neuling im Forxhandel, dennoch lesenswert.


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